„Erfahrung kontra Elan“
so könnte man den ersten Vergleichskampf in Schleswig-Holstein zwischen einer Jugendauswahl gegen eine Seniorenauswahl überschreiben.
Am 24.Oktober 2009 trafen beide Mannschaften in Neumünster an 7 Brettern aufeinander. Da das achte Brett bei der Jugend durch eine kurzfristige Verhinderung nicht zu besetzen war ließen die Senioren dieses Brett natürlich ebenfalls unbesetzt.
Schließlich sollte dieser Vergleich insbesondere mit dem Blick auf künftige Wiederholungen von Anfang an durch besondere Fairness gekennzeichnet sein.
Mit Isaak Falke (Elmshorn) Jugendlandesmeister der U18, Joschka Marx (Segeberg) Jugendlandesmeister der U16, Henrik Jacobsen (Kiel), Mirco Neitzel(Segeberg), Andreas Hein (Neumünster), Bastian Höger (Kiel) und Anton Brodmann (Harksheide) brachte die Jugendmannschaft ein beachtliches Potential an die Bretter, auch wenn mit Rasmus Svane (Lübeck) und Emil Powierski (Elmshorn) noch 2 Leistungsträger fehlten. Besonders erwähnenswert für die Spielstärke der Jugendspieler bleibt festzuhalten dass Isaak Falke und Andreas Hein für Elmshorn sowie Joschka Marx und Mirco Neitzel für Segeberg in der Jugendbundesliga im Einsatz sind.
Aber auch die Senioren hatten eine schlagkräftige und renommierte Truppe an die Bretter gebracht. Mit Prof.Dr.Joachim Kornrumpf (Preetz), Klaus Seeck (Husum) vielfacher SH Landesmeister, Ulrich Böttcher(Lübeck), Franz Felser (Flintbek), Niels-Peter Schmidt (Flintbek), Hans-Hermann Lund (Husum) und Siegfried Rummey vom gastgebenden Verein Agon Neumünster waren die Chancen in etwa gleich gemischt.
Die erste Entscheidung sollte auch fast erwartungsgemäß am 7.Brett zwischen dem stark aufstrebenden Anton Brodmann und Siegfried Rummey fallen.
Anton Brodmann hatte Rummey bereits nach 1,5 Stunden überspielt, am Königsflügel einen entscheidenden Durchbruch erzielt und seinen Gegner vor ein undeckbares Matt gestellt.
Nach etwa einer Stunde Spielzeit hatte sich Ulrich Böttcher am 3.Brett gegen Henrik Jacobsen einen leichten Materialvorteil erspielt, den er systematisch ausbaute und dann verdient zum 1:1 Ausgleich für die Senioren verwertete.
Am 5.Brett setzte Andreas Hein gegen Niels Peter Schmidt voll auf Angriff und öffnete seinen Königsflügel für mögliche Konter, was ihn im Mittelspiel auch eine Qualität kostete. Aber mit klugem Spiel konnte er seinen dafür gewonnenen Bauern so verwerten, dass Niels Peter Schmidt am Ende noch hart für das nach Partieverlauf durchaus gerechte Remis kämpfen musste.
Am 4.Brett zwischen Franz Felser und Mirco Neitzel war eine hochinteressante positionelle Partie mit Schwerfiguren und Läufern entstanden die einige taktische Möglichkeiten offenließ, die aber jeweils wechselseitig abgewehrt wurden. Das danach vereinbarte Remis war leistungsgerecht.
Am 6.Brett kämpfte Hans-Hermann Lund gegen Bastian Höger nach dem Übergang ins Endspiel um sein Überleben, in einem gleichfarbigen Läuferendspiel mit einem Minusbauern. Als er sich außerordentlich geschickt verteidigt hatte und das Remis so gut wie sicher schien, passierte ihm in der Endphase in sich anbahnender Zeitnot ein kleiner Fehler , den Bastian Höger mit guten technischen Fähigkeiten zum dann ganzen Punkt für die Jugend verbuchte.
Wie erwartet gingen die Partien an den beiden Spitzenbrettern zwischen Prof.Dr.Joachim Kornrumpf gegen Isaak Falke sowie zwischen Klaus Seeck gegen Joschka Marx über die volle Bedenkzeit.
In beiden Partien hatten die Senioren bis in die Endphase leichte Stellungsvorteile bei noch ausgeglichenem Material auf dem Brett.
Da sich aber beide angesichts des bis dahin vorliegenden Mannschaftsergebnisses nicht mit einem Remis zufrieden geben wollten, waren sie gezwungen etwas mehr Risiken und in der Folge immer mehr Zeit zu investieren. Beide Partien gingen damit nach Zeitüberschreitung an Isaak Falke und Joschka Marx.
Um der Wahrheit die Ehre zu geben muss man hinzufügen dass zu diesem Zeitpunkt vermutlich die Partien auch Stellungsgemäß eher für die Jugendlichen Sieger sprachen.
Mit einem in der Höhe eindrucksvollen Sieg von 5:2 ging der erste Vergleichskampf also auf das Konto des jugendlichen Elans.
Sie nahmen denn auch die Glückwünsche ihrer Gegner entgegen und wollen selbstverständlich im nächsten Jahr gerne für eine Revanche zur Verfügung stehen.
Neuenkirchen,den 26.10.2009
Gerhard Meiwald