Sonntag, 19 Oktober 2008 15:11

DFEM 2008

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Bericht der offenen deutschen Fraueneinzelmeisterschaft

Am 14.8.08 war es soweit; das erste Mal sollte ich an der deutschen Fraueneinzelmeisterschaft teilnehmen.
Alles kam, weil ich die Meisterschaft in Schleswig-Holstein mitspielte. Ich wurde dritter und erfuhr, dass ich zur Deutschenmeisterschaft fahren darf. Britta Leib, die den ersten Platz belegte, hatte zu dem festgelegten Termin der Deutschenmeisterschaft keine Zeit und die 2 platzierte kam nicht aus Schleswig-Holstein. Also fuhr ich!
Um die Unterkunft hatte sich erfreulicherweise Ulla gekümmert. Sodas wir uns zu dritt, Ursula Hielscher, Sonja Willrodt und ich, einen schönen Bungalow teilten.
An Ulla noch mal einen herzlichen Dank für die Organisation der Unterkunft.
Am 14.8.08 kam ich gegen 20:30 Uhr in Atterbach an, wo unsere Unterkunft war. Das Hotelgelände mit den Bungalows lag direkt an einem See, der zum baden einlud. Der See, das Wetter leider nicht. Die ersten 3 Tage war Regenwetter, was sehr deprimieren war. Wir fühlten uns schon regelrecht eingesperrt in unserem Bungalow.
Am Abend der Ankunft fuhr ich noch zum Spiellokal zur Anmeldung. Da bekam ich den ersten mittelmäßigen Schock. Ich warf einen Blick auf die Teilnehmerzahl. Wie gesagt, es war meine erste Deutsche Meisterschaft und ich hatte wohl anderes erwartet. Dass wir im Endeffekt nur 8 Teilnehmerinnen waren, lag auch an einer Teilnehmerin, die  war da, das Teilnehmerfeld sah, Angst um ihre DWZ hatte und wieder ab fuhr. Egal, mir sollte es den Spaß nicht verderben (bis dahin wusste ich noch nichts vom Wetter in den nächsten Tagen).
Am nächsten morgen, die Runden gingen um 9:00 Uhr schon los, kamen wir doch glatt eine Minute zu spät zu unserem ersten Spiel. Wir hatten die 5 min. Autofahrt wohl doch unterschätz.
Sonja musste gleich gegen Antje Fuchs ran, die mit Abstand auf Platz 1 gesetzt war. Sonja verlor die Partie nach 28 Zügen, was aber keine Schande war.
Ulla holte nach langem Kampf den ersten halben Punkt für Schleswig-Holstein. Sie spielte gegen Andrea Hafenstein, war selbst aber nicht ganz zufrieden mit sich. Nach ihren eigenen Worten stand sie besser, hat es aber nicht ganz zu ende bringen können.
Ich spielte gegen eine Polin, Magdalena Judek. Erwähnenswert ist, dass auch drei Polinnen am Start waren, die alle drei keinen schlechten Platz belegten. Ich kam mit weiß recht gut aus meiner Eröffnung raus, hatte leichten positionellen Vorteil, machte aber nichts daraus. Diese Partie verlor ich dann.
Schleswig-Holstein hatte in der ersten Runde also einen halben Punkt geholt, aber es sollten noch mehr werden.
Nach der Runde diskutierten wir noch über die nächsten Runden, da wir ja auf Grund der geringen Teilnehmerzahl keine 9 Spiele zusammen bekamen. Wir entschlossen letztlich, das Turnier um 2 Tage zu verkürzen. Somit konnte die Mehrheit schon am Donnerstag, den 21.8.08, abreisen.
Die Schleswig-Hosteinerinnen waren noch unentschlossen, entschieden uns dann aber für den Freitag als Abreisetag. Dies führte zur nächsten unerwarteten Überraschung. Die Hoteldame war schon leicht gereizt, als wir ihr von unserem Vorhaben erzählten. Schließlich hatten schon zwei weitere Schachspielerinnen, die dort auch unterkamen, ihre Übernachtungen um drei Tage gekürzt. Nun auch noch wir drei. Nach einigem Hin und Her war es dann aber möglich, die Übernachtungen um 2 Tage zu kürzen.
In der 2. Runde sollte Schleswig-Holstein auf jeden Fall einen Punkt holen. Denn ich spielte gegen Sonja. Die Partie verlief zu Gunsten von Sonja. Es zog sich durch das ganze Turnier, dass ich die Eröffnung gut spielte, eine solide Stellung hatte und im dann Mittelspiel versagte. So kam es, dass ich nach der 8. Runde immer noch Null Punkte hatte. Nun gut, ich bin die 8 beste Spielerin 2008 aus ganz Deutschland, so die aufbauenden Worte des Schiedsrichters.
Im Großen und Ganzen war es aber trotzdem ein sehr schönes Turnier für mich. Abgesehen von den Spielen, hatten wir ja auch viel Freizeit, die wir gut nutzen konnten. Nachdem das Wetter dann endlich erbarmen mit uns hatte, lockte der See und wir sprangen ins kühle Nass. Nach dem ich dann aber doch drin war, wollte ich auch gar nicht mehr raus. Auch zum Spaziergehen war der See gut geeignet. Wir brauchten ca. 1 Stunde, um den See zu umqueren. Dies taten wir dann auch einmal öfter, wenn wir nicht gerade Tischtennis auf dem Hotelgelände spielten.
Außerdem hatten wir intern noch ein Haus - Blitz -Turnier am laufen, wo ich allerdings auch einmal öfter verlor. :-)
Im Weiteren waren Guben, die nächst größere Stadt, und Polen noch ein schönes Reiseziel für uns.
Wir hatten also noch ein paar schöne Tage gehabt. Nun aber noch einmal zurück zum Turniergeschehen.
Sonja und Ulla holten beide jeweils 3 Punkte, wobei Sonja den 5. Platz und Ula den 6. Platz belegte. Ulla schaffte es sogar, Antje Fuchs einen halben Punkt abzuluchsen.
Neue Deutsche Meisterin wurde dann auch Antje Fuchs aus Thüringen. Sie holte 6 Punkte und verlor dabei keine einzigste Partie.
Selbiges konnte sich auch Martyna Pietrzak auf die Fahne schreiben, die mit 4,5 Punkten den 2. Platz belegte. Dritte wurde Zaklin Wojdylo mit ebenfalls 4,5 Punkten.
Herzlichen Glückwunsch!
Zu sagen ist noch, dass sich die drei Mädels aus Polen den 2. - 4. Platz teilten. Da es eine offene Meisterschaft war, konnten sie mitspielen, sich aber nicht für die nächste DFEM qualifizieren. Somit rutschen Sonja und Ulla nach und Schleswig-Holstein hat es doch zu etwas gebracht. :)
Glückwunsch und viel Erfolg im nächsten Jahr!
Vielleicht schaffe ich es ja auch noch einmal zur Deutschen...

Sabrina Kluth    Lübeck,1.10.2008

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