Sonntag, 05 Oktober 2008 15:11

DFSEM

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Deutsche Einzelmeisterschaft der Frauen im Schnellschach

Durch meine Teilnahme an der LEM im Schnellschach in Ascheberg und eine entsprechende Platzierung als beste Teilnehmerin hatte ich mich für die Deutsche Einzelmeisterschaft qualifiziert. Und endlich hatte ich auch mal Zeit, da es sich nur um ein Wochenende handelte.
Der Ausrichter, SV Chemie Guben 1990 e.V., hatte einmal mehr mit dem mangelnden Interesse einiger Landesverbände an Frauen-Meisterschaften zu kämpfen. Die DSB-Frauenreferentin, Ulla Hielscher, weiß ein Lied davon zu singen. Einerseits wird rumgemault, dass die Ausrichtungsorte am Ende der Welt liegen, andererseits sind die Maulenden aber auch nicht bereit, einmal selbst eine Deutsche Meisterschaft auszurichten.
Auch Guben, Grenzort zu Polen, liegt nicht gerade zentral, aber kein Grund, nicht hinzufahren. Ein Blick in den Fahrplan der Deutschen Bahn (ab Neumünster 4:20 Uhr mit 3x umsteigen) ließ dann doch etwas Ernüchterung in mir aufkommen. Aufstehen um 3:30 Uhr, mit größter Wahrscheinlichkeit einen der 3 Anschlusszüge verpassen und dann bis in die Abendstunden Schach spielen, das war nicht gerade der Hit. Auch eine Anreise am Vortag mit zusätzlicher Übernachtung auf eigene Kosten war nicht so nach meinem Geschmack. Da auch die Rückreise ähnlich abenteuerliche Verbindungen per Bahn anbot, entschied ich mich letztlich, um 4:15 Uhr aufzustehen und mit dem Auto zu fahren.
Aufgrund der Vorkommnisse bei der diesjährigen Deutschen Frauenmeisterschaft im Normalschach (angereiste Teilnehmerin reiste angesichts der schwachen Konkurrenz wieder ab!) bot sich Ulla Hielscher über einen Freiplatz des DSB als Lückenspringerin an, d.h. sie wollte nur mitspielen, wenn es zu einer ungeraden Anzahl an Spielerinnen kommen sollte. Und so kam es dann auch. Nur 12 Spielerinnen verzeichnete das Turnier, wobei die per Turnierordnung vorgesehenen 11 Runden Schweizer System prima passten. Am Samstag wurden 6 Runden gespielt, aus denen Sybille Heyme, die sich erstmals für eine Deutsche Schnellschachmeisterschaft qualifiziert hatte, mit 5,5 Punkten den besten Start erwischte. Bei Ulla lief es überhaupt nicht gut an, während bei mir der tagelange Schlafmangel im einzügigen Dameneinsteller gegen Ulla endete, aber ansonsten hielt ich mich wacker. Am Sonntag nahm Sandra Ulms mit einem Punkt Rückstand zu Sybille die Verfolgung auf. Während Sybille gegen Christin Burisch das Nachsehen hatte, aber ansonsten immer voll punktete, zog Sandra mit 5 Siegen gleichauf. In der letzten Partie des Turniers bot Ulla gegen Sandra heftigen Widerstand, aber es reichte nicht zum Remis für Ulla.
Gemäß Turnierordnung muss bei Punktgleichheit ein Stichkampf über den Titel entscheiden. Diesen gewann Sybille mit 2:0. Herzlichen Glückwunsch an die neue Deutsche Meisterin.

Britta Leib

Name TWZ Verein Land Pu. SB
1. Sybille Heyme 2129 SC Rotation Pankow Berlin 9,5 44,75
2. Sandra Ulms 2160 SC Leipzig-Gohlis Sachsen 9,5 44,25
3. Christin Burisch 1958 TSG Wittenberg Sachsen-Anhalt 8,5 38,75
4. Britta Leib 2010 SC Agon Neumünster Schleswig-H. 6,5 32,00
5. Heike Germann 2086 SV Marzahna 57 Brandenburg 6,5 24,75
6. Hannelore Neumeyer 2073 SC Leipzig-Lindenau Sachsen 6,0 21,75
7. Nellya Vidonyak 2194 SV Hockenheim Baden 5,5 20,50
8. Daniela Schäfer 1792 SC Tamm 74 Württemberg 5,0 16,25
9. Vera Kohls 1907 Delmenhorster SK Bremen 3,5 10,75
10. Elke Müller 2021 SF Wadgassen/Differten Saarland 3,5 8,75
11. Ursula Hielscher 1903 SK Doppelbauer Kiel Schleswig-H. 2,0 6,50
12. Nadja Sorokodumow 1226 SV Chemie Guben Brandenburg 0,0 0,00
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