Mittwoch, 10 September 2008 15:11

Deutsche Seniorenländermeisterschaft

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Ein ausführlicher Bericht und viele Bilder!

Bericht zur Deutschen Ländermeisterschaft der Senioren
Vom 31.August – 6.September 2008 in Berlin

Der Berliner Landesverband hatte die Creme der deutschen Schachsenioren ins evangelische Johannesstift nach Berlin Spandau eingeladen.
Die großzügige Anlage mitten im grünsten Teil von Spandau bot den Teilnehmern ausgezeichnete Spielbedingungen.Auch die Unterbringung im zur Anlage gehörenden Hotel erfüllte alle gestellten Ansprüche.
Am Sonntag dem 31.08.08 waren insgesamt 26 Mannschaften aus den Landesverbänden gemeldet und am Start. Jeder Landesverband konnte zwei Mannschaften ins Rennen schicken. Den Berlinern war es vorbehalten drei Teams an den Start zu bringen um mit einer geraden Anzahl keine spielfreien Mannschaften zu produzieren.
Auch Schleswig – Holstein hatte zwei Mannschaften mit jeweils 5 Spielern, bzw. einer Spielerin. gemeldet. In der ersten Mannschaft Sergej Salov, Harm Cording, Klaus Seeck, Franz Felser und Rainer Gehrmann. In der zweiten Mannschaft Dr. Eckart Böhm, Gerhard Meiwald, Erwin Lehmann, Ulrich Böttcher und Dorit Gehrmann.
Nach den sich aus Elo und DWZ ergebenden Startnummern rangierte SH 1 auf Platz 14 und SH 2 auf Platz 22.
Entsprechende Gegner erwarteten uns denn auch in der ersten Runde.
Die erste musste gegen den absoluten Topfavoriten und Vorjahressieger NRW 1 an die Bretter. Aber sowohl Klaus Seeck gegen Jefim Rotstein konnte trotz minus Bauern in einem Turmendspiel ein Remis erreichen, als auch Sergej Salov gegen Boris Khanukov wurde in einem Zeitnotdrama für seinen Kampfgeist mit einem Remis belohnt. Das erreichte 1: 3 war ein durchaus achtbarer Auftakt.
Die zweite hatte es mit Berlin 2 zu tun. Die uns an allen einzelnen Brettern nach Wertungszahlen deutlich überlegen waren. Lediglich Ulrich Böttcher gelang ein Remis , während die anderen trotz zwischenzeitlich besserer Stellungen alle noch den vollen Punkt beim Gegner ablieferten.
Die zweite Runde sollte Besserung bringen. Die erste Mannschaft löste ihre Aufgabe gegen Rheinland – Pfalz 1 mit Bravour. Sergej Salov und Rainer Gehrmann konnten ihre Partien gewinnen, Klaus Seeck und Franz Felser steuerten jeweils ein Remis zum verdienten 3:1 Ergebnis bei.
Die zweite konnte gegen Berlin 3 auch den ersten Mannschaftspunkt einfahren.
Mit einem Sieg von Dorit Gehrmann und zwei Remisen von Erwin Lehmann und Ulrich Böttcher hatte Dr. Eckart Böhm sogar den Mannschaftssieg auf dem Brett. Erst in der letzten Partiephase vergab er ein sicheres Remis, das er sich eigentlich schon sehr umsichtig erarbeitet hatte.
Die dritte Runde ergab für unsere Mannschaften fast ein Ball paradox, denn unsere erste spielte gegen Niedersachsen 2 und die zweite musste gegen Niedersachsen 1 antreten.
Entsprechend wechselweise waren dann auch die Ergebnisse.
Sergej Salov und Klaus Seeck konnten den ganzen Punkt einfahren, Franz Felser und Rainer Gehrmann steuerten ein Remis zum verdienten 2. Sieg unserer ersten Mannschaft bei.
Die Aufgabe für die Zweite war einfach nicht zu stemmen. Obwohl die riesigen Elo und DWZ Differenzen in den Partien erst ganz zum Schluss sichtbar wurden.
Dr. Eckart Böhm konnte am 1.Brett sogar einen schön herausgespielten Sieg erringen und damit war das Ergebnis mit 1:3 erträglich.
Die vierte Runde bescherte der Ersten mit Sachsen 1 einen schweren Gegner.
Die 2:2 Punkteteilung war letztendlich sicherlich gerecht, auch wenn mit dem Sieg von Franz Felser und den Remisen von Sergei Salov und Klaus Seeck der erstmals eingesetzte Harm Cording seine schwierige Stellung lange in der Remisbreite halten konnte, bevor er dann doch noch die Waffen strecken musste.
Die zweite Mannschaft war nach Wertungszahlen gegen Mecklenburg – Vorpommern 2 erstmals als Favorit an den Brettern. Eine Aufgabe die sie dann auch mit einem 3:1 unter Beweis stellen konnte.
Ulrich Böttcher und Gerhard Meiwald steuerten ganze Punkte, Dr.Eckart Böhm und Erwin Lehmann je einen halben Punkt zum verdienten Sieg bei.
Auch die fünfte Runde hatte die erwartet schweren Gegner aufgeboten. Die erste musste gegen Berlin 1 ran, die an allen 4 Brettern mit einem FM aufwarten konnten. Nach harten Kampfpartien konnten Salov, Cording und Seeck jeweils die Punkteteilung erreichen während Rainer Gehrmann gegen den mehrfachen Berliner Meister Harald Lieb die Segel streichen musste.
Die zweite hatte mit Brandenburg 2 einen nominell etwa gleichstarken Gegner an den Brettern entsprechend eng ging es auch in den Partien zu. Nachdem Gerhard Meiwald, Ulrich Böttcher und Dorit Gehrmann nicht über ein remis hinauskamen lagen unsere Hoffnungen bei Eckart Böhm, der sich aber leider nachdem er sich Vorteile am Damenflügel erspielt hatte einem durchschlagenden Angriff am Königsflügel gegenübersah der nicht mehr zu parieren war. Also mussten wir in beiden Kämpfen eine knappe 1,5: 2,5 Niederlage hinnehmen.
In der 6.Runde sollte SH 1 die Gelegenheit zur Revanche für die knappe Niederlage der Zweiten gegen Brandenburg 2 haben. Aber wie immer kommt es anders als man denkt. Denn nach einem Remis von Salow an Brett 1 gelingt Harm Cording zwar ein überzeugend herausgespielter Sieg am 2.Brett. Aber nach einem unglücklichen Manöver muss Rainer Gehrmann an Brett 4 seine Niederlage eingestehen. In einem etwas schlechter stehenden Endspiel muss Franz Felser sein ganzes Können und das Glück des Tüchtigen in Anspruch nehmen um gegen den nominell schwächeren Gegner mit einem Remis noch das 2:2 zu retten.

Die zweite hatte mit Mecklenburg – Vorpommern 1 wiederum einen etwa gleichstarken Gegner. Obwohl an allen Brettern erbittert um ganze Punkte gerungen wurde mussten Gerhard Meiwald, Ulrich Böttcher und Dorit Gehrmann in ihren Partien das Remis akzeptieren. Erwin Lehmann brachte sich in der Endphase seiner Partie um den verdienten Erfolg als er seine deutlich bessere Stellung mit einem dann falsch gewählten Plan doch noch verlor.
Wenn auch wiederum knapp so war der Kampf doch mit 1,5:2,5 verloren gegangen.
Die siebte Runde sollte noch einmal Gelegenheit geben die bisher erreichten Platzierungen zu verbessern.
Die Erste ging gegen Sachsen Anhalt 2 als klarer Favorit an die Bretter. Mit deutlichen Siegen konnten Harm Cording, Klaus Seeck und Franz Felser das etwas unerwartete Remis von Sergei Salov an Brett 1 verschmerzen. Das 3,5:0,5 war der erwartet gute Abschluss.
Die zweite Mannschaft ging gegen die Mannschaft des Deutschen Blindenschachverbandes auch als die nominell stärkere an die Bretter.
Und wie bereits von der ersten Mannschaft demonstriert konnte sich die zweite mit Siegen von Gerhard Meiwald, Ulrich Böttcher und Dorit Gehrmann und einem Remis von Erwin Lehmann einen versöhnlichen Abschluss verschaffen.
Mit einem Mannschaftsergebnis von 8:6 und erzielten 16 Brettpunkten kann die erste Mannschaft einen hervorragenden 9.Platz belegen.
Daran waren die Spieler wie folgt beteiligt:
Sergei Salov 4,5 aus 7 Harm Cording 2,5 aus 4 Klaus Seeck 4 aus 6
Franz Felser 3,5 aus 6 Rainer Gehrmann 1,5 aus 5
Mit einem Mannschaftsergebnis von 5:9 und 13 erzielten Brettpunkten kann sich die zweite Mannschaft nur leicht vom 22. auf den 21.Platz verbessern.
Mehrere knappe Niederlagen haben ein durchaus besseres Ergebnis verhindert.
Die Ergebnisse der Spieler im Einzelnen:
Dr. Eckart Böhm 1,5 aus 5 Gerhard Meiwald 3 aus 6
Erwin Lehmann 1,5 aus 6 Ulrich Böttcher 4 aus 6 Dorit Gehrmann 3aus 5
Der Veranstalter hatte neben dem üblichen Rahmenprogramm von Skat und Schnellschach eine überaus attraktive Schifffahrt organisiert die die Teilnehmer von Spandau aus auch in das Herz der Hauptstadt führte.
Für die meisten Berlinbesucher eine durchaus interessante neue Sicht auf die Hauptstadt.
Ach ja und „völlig überraschend“ gewann NRW 1 einmal mehr den Titel des Deutschen Seniorenmannschaftsmeisters. Wer gerne mehr und weitere Details von dieser Meisterschaft erfahren möchte kann diese auf der Internet Seite www.Schachsenioren im DSB nachlesen.

Heide, den 07.09.2008
Gerhard Meiwald

 

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