Mittwoch, 14 November 2007 22:06

Großer Erfolg für Gerhard Meiwald...

geschrieben von

...beim 17. Politikerturnier in Berlin. Der Platzierte sendete uns Fotos und einen Bericht.

17.Politikerschachturnier in Berlin
Am Samstag dem 10.November 2007 war es wieder einmal soweit. Auf
Einladung des Ehrenpräsidenten des Berliner Schachverbandes Alfred Seppelt
waren 67 aktive oder ehemals aktive Politiker der Einladung zum inzwischen
traditionellen Politikerschachturnier gefolgt.
Gespielt werden 7 Runden Schnellschach mit einer Bedenkzeit von jeweils 10
Minuten.
Da sich in den letzten Jahren durch die immer stärker anwachsende Zahl der
Teilnehmer und natürlich bei den Vereinsspielern auch durch die bekannten
Wertungszahlen deutliche Unterschiede in den Spielstärken ergeben werden die
Teilnehmer in drei Kategorien eingeteilt , so dass auf diese Weise mit
Zeitgutschrift bzw. Zeitabzug zumindest ein kleiner Ausgleich stattfindet.
Die Gruppe der reinen Amateure , in der Regel keine Vereinsspieler, in der
zweiten Gruppe die Vereinsspieler bis DWZ 1900 , und in der obersten Gruppe
Vereinsspieler mit einer höheren DWZ.
Spielt ein Amateur gegen einen Spieler der obersten Wertungsgruppe dann hat
der Amateur 14 Minuten Bedenkzeit und der „Profi I“ bekommt 6 Minuten.
Spieler mit nur einem Gruppenunterschied bekommen dann 12 bzw. 8 Minuten
Bedenkzeit.
Treffen Spieler der gleichen Wertungsgruppe aufeinander erhält jeder 10
Minuten Bedenkzeit.
Aus Schleswig Holstein treten traditionell eigentlich immer 3 Spieler an.
Edmund Lomer(Kommunalpolitiker) aus Eckernförde, Heinz-Georg Roth
(Bürgermeister) Wyk auf Föhr und Gerhard Meiwald aus Heide (ehemaliges
Ratsmitglied der Stadt Essen).
In diesem Jahr fehlte uns Georg Roth. Aber mit Edmund Lomer und dem
Berichterstatter waren wir ja trotzdem noch „spielstark vertreten“.
Bei der Auslosung der ersten Runde erwischte Edmund aber mit Volker Wildt
einen Spieler seiner eigenen Kragenweite, der das Turnier bereits mehrfach
gewonnen hatte. Mit einem remis erledigte er aber diesen schweren Auftakt
zufrieden stellend.
Meine eigene Aufgabenstellung war in den ersten Runden weniger kompliziert
so dass ich nach drei Runden mit 3 Siegen noch absolut im Spitzenfeld
mithalten konnte. In der 4.Runde erstmals gegen einen gleichstarken Gegner
gefordert ergab sich nach Zeit und Stellung ein gerechtes remis.
Auch Edmund hatte sich inzwischen mit 3,5 aus 4 in die Spitzengruppe
vorgearbeitet.
Und zum ersten Mal, nachdem wir beide inzwischen bereits mehr als 10x an
diesem Turnier teilgenommen hatten, wurden wir in der 5.Runde gegeneinander
gelost. Bei Licht betrachtet vielleicht etwas ungerecht, aber unsere
Gruppeneinteilung gab vor, Edmund hatte nur 8 Minuten und ich selbst 12
Minuten zur Verfügung.
Wie auch immer, mit den weißen Steinen und dem Glück des Tüchtigen gelang
es mir Edmund im Mittelspiel eine Qualität abzujagen, und diese auch im
Endspiel sauber zu verwerten.
Mit 4,5 aus 5 fand ich mich plötzlich am Spitzenbrett gegen Dietmar
Lingemann aus Berlin wieder, der das Turnier auch bereits 2x gewonnen hat und
der bis hierhin mit 5 aus 5 noch eine absolut weiße Weste vorzuweisen hatte.
Nachdem ich mir auch in dieser Partie bereits im Mittelspiel einen
Qualitätsvorteil herausgespielt hatte, allerdings gegen ein quirliges Läuferpaar
und nach ungenauem Spiel diesen Vorteil wieder hergeben musste konnte ich
doch in ein Turm und Bauernendspiel mit Vorteil abwickeln und behielt auch in
hoher Zeitnot den Überblick und gewann die Partie.
Mit jetzt 5,5 aus 6 lag ich völlig unerwartet alleine an der Spitze. Mir dicht auf
den Fersen der Vorjahressieger Jan Lundin, Dietmar Lingemann, den ich gerade
bezwungen hatte und mein alter Freund und Vereinskamerad aus Essener
Zeiten, Jürgen Riesenbeck mit jeweils 5 aus 6.
Der Showdown am Spitzenbrett wollte es, dass ich ausgerechnet gegen meinen
Freund und Spezi Jürgen Riesenbeck anzutreten hatte.
Ein Remis hätte mir (auch buchholzmäßig) zum erstmaligen Turniersieg
gereicht. Aber genau diese Erwartungshaltung ließ mich in dieser Partie so
verkrampfen, dass ich schon nach der Eröffnung, dermaßen unter Druck stand,
und dann auch kein Mittel mehr fand den schwarzen Angriff mit vernünftigen
Mitteln zu stoppen.
Natürlich war ich nicht nach Berlin gefahren um das Turnier zu gewinnen , weil
ich bei realistischer Betrachtungsweise etwa 6-8 Spieler , deutlich stärker
einschätzen musste als mein eigenes vermögen, und sicher noch einmal 15-20
Spieler die sich auf meinem eigenen Level bewegten.
Aber wenn man schon mal so dicht davor steht ist man hinterher schon ein
bisschen traurig dass es dann „nur“ zum 3.Platz gereicht hat.
Auch Edmund verspielte in der Schlussrunde eine deutlich bessere Platzierung,
als er gegen den besten Amateur des Feldes noch einmal einen ganzen Punkt
abgab.
Mit 4,5 aus 7 und Platz 14 blieb ihm immerhin der schwache Trost dass er mit
33,5 Buchholzpunkten die absolut beste Buchholzzahl aller Teilnehmer
vorzuweisen hatte.
Wer sich gerne mit genaueren Daten und Bildern einen Überblick verschaffen
will der kann dies sowohl auf der Homepage des Berliner Schachverbandes als
auch auf der Chessbase Seite nachholen.

Heide, den 13.November 2007
Gerhard Meiwald

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