...von Maria Franzenburg:

Meine erste Teilnahme an der Deutschen Frauen Einzelmeisterschaft

Moin Moin an alle Schachspieler/innen und Schachinteressierten. Hier ein kleiner Bericht von meiner ersten (aber hoffentlich nicht letzten) Teilnahme an der Deutschen Meisterschaft vom 5.7.07 bis zum 15.7.07:

Nach wochenlangen, intensiven Vorbereitungen auf das bevorstehende Ereignis, wie z.B. :
-Osterburg auf der Landkarte zu finden… (wissen Sie, wo Osterburg liegt?)
-Die Schule dazu überreden, dass man 10 Tage früher Ferien bekommt.
-Natürlich auch Eröffnungsvorbereitungen
-Und natürlich musste die wichtige Frage geklärt werden, wie man den Inhalt von zwei Reisetaschen in eine bekommt!

Endlich, am 5.7 ging es dann los. Mit der Bahn natürlich. Denn obwohl man Osterburg im Normalfall nicht kennt, es gibt dort einen Bahnhof.

Nach meiner Ankunft, wo ich feststellte, dass Osterburg ein sehr netter, freundlicher Ort ist, stellte ich mit Erstaunen fest, dass es eine Schwimmhalle, Bowlingbahnen, Billard und Tischfussball gab. Mir hatte man nämlich vorher hoch und heilig versichert, dass man in Osterburg gar nichts, im Sinne von überhaupt nichts, machen könne.
Dazu muss an dieser Stelle noch kurz erwähnt werden, dass die Meisterschaft in der Landessportschule von Sachsen-Anhalt stattfand.

Abends gab es ein Eröffnungs- und Kennenlernbuffet und am nächsten Morgen ging dann endlich das eigentliche Turnier los.
Ein paar kleine Infos zum Turnier allgemein:
Wir spielten 9 Runden Schweizer System, die jeweils um 13 Uhr begannen.
Die Bedenkzeit betrug 2h/40; 1h/20 und ½ h für den Rest. Das war eigentlich nicht so geplant, die Tunierleiterin Petra Mense bemerkte diesen Fehler auch sehr früh und markierte die Angaben mit einem Fragezeichen. Später saß sie dann zu Hause und überlegte, warum sie diese Fragezeichen denn gemacht habe, kam nicht drauf und die Zeit blieb.

In der ersten Runde spielte ich gegen Sonja Noll, auf die ich mich mit Hilfe von Luba Kopylova vorbereitet hatte. Leider stelle ich im Mittelspiel fest, dass mir zwei Bauern fehlten. Zum Glück war Sonja so von ihrem Sieg überzeugt, dass sie anfing unsauber zu spielen und die Partie remis ausging!
Die beiden darauf folgenden Partien waren grauenhaft und brachten mir nur Buchholzpunkte.
In der dritten Runde errang ich dann noch ein remis und den Rest des Turniers sollte man lieber vergessen… bis vielleicht auf die letzte Runde, wo ich gegen Elke Müller, die mit Sonja befreundet war, spielte. Elke und ich hatten es uns während des Turniers erlaubt, Sonja manchmal an ihre erste Partie zu erinnern.
Und bei diesem Spiel (ist jetzt echt kein Scherz) hatte ich zu Beginn des Endspieles wieder zwei Bauern weniger! Und ich habe wieder remis gespielt.
Elkes Blick und Sonjas Grinsen waren königlich.

Neue Deutsche Meisterin wurde Luba Kopylova aus meinen Verein,
dem SK Doppelbauer Kiel. Sie erkämpfte sich den Titel mit sechs Siegen und zwei Remisen und landete damit vor Stefanie Schulz (sechs Siege und ein remis) und Helene Nuber (fünf Siege und drei Remisen).
Herzlichen Glückwunsch noch mal!

Leider war nicht die gesamte Meisterschaft so schön und erfreulich. Eine der Teilnehmerinnen schien plötzlich eine wahre Krankheit auszubrüten, die
„Wenn-meine-Gegnerin-500DWZ-Punkte-weniger-hat-rede-ich-nicht-mehr-mit- ihr-Krankheit“
Ich hoffe, dass sie das bald überwindet und erwachsen wird. In diesem Sinne:
Gute Besserung, Mira Kierzek!
Allgemein war das Turnier aber echt superklasse. Einen herzlicher Dank geht dabei an die Turnierleitung, die neben der Meisterschaft auch einen Bowlingabend sowie ein Blitztunier organisierte.
Zu bemerken ist ebenfalls, dass wir keinen einzigen Streitfall hatten. Also, wenn mal wieder irgendwo gespart werden muss: wir brauchen keinen Schiedsrichter.

Luba Kopylova

Endstand

Maria Franzenburg