Mittwoch, 02 Mai 2007 23:52

Bericht der Dt. Schachmeisterschaft...

geschrieben von

für Frauenauswahlmannschaften

 

Deutsche Schachmeisterschaft für Frauenauswahlmannschaften

28.04. – 01.05.07 in Braunfels (Hessen)

 

Die Schachfreunde Braunfels richteten in diesem Jahr bereits zum 14. Mal diese Meisterschaft aus. In diesem Jahr fuhren wir erstmals mit der Bahn, da sich nur 1 Autofahrerin fand, eine Mannschaft allerdings aus 8 Spielerinnen besteht. Naja, so eine Fahrt ist ja lustig ... Die ersten Spielerinnen kamen aus Kiel über Neumünster nach Hamburg. Dieser ICE kam gemäß der  Reiseverbindungen der DB auf Gleis 13 an; weitergehen sollte es gegenüber auf Gleis 14 mit dem IC bis Gießen. Aber die DB hatte das an jenem Tag anders vorgesehen. Der Zug kam auf Gleis 14 an, und wir stiegen in den IC auf Gleis 13 um. Während wir Sabrina Schlüter (Möllner SV) im Menschengetümmel auf dem Bahnsteig trafen, war von Anke Freter (SK Norderstedt) noch nichts zu sehen. Als wir dann bereits ein paar Minuten unterwegs waren, rief plötzlich jemand: “Wo ist Anke?“. Tja, nun kann sich jeder denken, dass sie in den ICE eingestiegen war. Zum Glück leben wir im Zeitalter moderner Technik und konnten uns schnell telefonisch verständigen. Da ein ICE (auf gleicher Strecke) etwas schneller ist als ein IC, konnte Anke in Hannover zu uns umsteigen, und unsere Mannschaft, zu der außerdem noch Ulla Hielscher, Sonja Willrodt, Maria Franzenburg, Natalie Fishkin, Nadine Krumbke (alle SK Doppelbauer Kiel), Dietlind Meinke (MTV Leck) und ich (Agon Neumünster) gehörten, war komplett.

Leider waren nur 11 Mannschaften am Start, und die ungerade Anzahl an Mannschaften sorgte dafür, dass es je Runde ein Freilos gab. Bei nur 5 zu spielenden Runden ist das natürlich nicht so toll. Es ist wirklich schade, dass starke Landesverbände wie Sachsen oder Hamburg keine Mannschaft zu dieser Meisterschaft schicken. Die Gründe dafür sind mir leider nicht bekannt. Wir hatten gemäß der gemeldeten Spielerinnen (nicht die 8 Spielerinnen der 1. Runde, sondern die max. 20 zu meldenden Spielerinnen) den zweit schlechtesten TWZ-Schnitt und somit die Startnummer 10. Wie immer startete das Turnier bei bestem Wetter, und dies war auch an allen 4 Tagen so.

 

In der 1. Runde verloren wir gegen Sachsen-Anhalt mit 2,5:5,5. Anke gewann kampflos, da die Gegner nur mit 7 Spielerinnen antraten. Ulla gewann ihre Partie und Maria spielte remis. Als Verlierer und mit Startnummer 10 ausgestattet war uns das Freilos in der 2. Runde sicher. So konnten wir am Sonntag wenigstens ausschlafen und hatten dann ja noch die Nachmittagsrunde. Da spielten wir gegen Niedersachsen und verloren leider knapp mit 3,5:4,5. Dietlind kämpfte bis zum bitteren Ende um einen Sieg, aber es reichte in ihrer Partie dann doch nur zu einem Remis. Die weiteren Punkte holten: Sabrina (Sieg) sowie Natalie, Sonja, Anke und Ulla (alle remis).

Das Niveau der Mannschaften im vorderen Bereich der Turniertabelle war insgesamt sehr ausgeglichen. So musste in der 3. Runde der Titelverteidiger aus Nordrhein-Westfalen eine hohe Niederlage gegen die Mannschaft aus Baden einstecken.

In der 4. Runde hatten wir unser schlechtestes Spiel. Rheinland-Pfalz trat zwar nur mit 5 Spielerinnen an (die fehlenden mussten am Montag wieder arbeiten?!), und wir mühten uns zu einem 4,5:3,5-Sieg. Hier gewann einzig Maria ihre Partie und Anke remisierte.

In der letzten Runde war die Mannschaft aus Württemberg unser Gegner. Punktgleich wie wir mit 4:4 Mannschaftspunkten sollte mindestens ein Unentschieden herausspringen. Vom Partienverlauf her war dieses Ergebnis schon drin, aber es scheiterte leider an der Chancenverwertung, und wir verloren mit 2:6 recht hoch. Wieder kämpfte Dietlind bis zum Schluss und übersah leider erst den Gewinn und später den einzigen Zug, der ihr noch ein Remis gesichert hätte. Auch Anke betrog sich im Endspiel eher selbst. Die beiden Siege errangen Ulla und Sabrina.

 

Insgesamt sind wir natürlich mit dem Ergebnis nicht zufrieden. Spielerisch konnten wir aber zumindest an den hinteren Brettern gut mithalten. An den vorderen Brettern dagegen weht ein rauer Wind, mein ELO-Schnitt lag z.B. bei 2190, und da war für mich nichts zu holen. Die Mannschaft aus Baden konnte sich in die Siegerliste eintragen. Auch von dieser Stelle aus noch einmal unser herzlicher Glückwunsch. Für die Spielerinnen dieses Landesverbandes war es umso erfreulicher, da ihre Frauenreferentin Ursula Wasnetzky in diesem Jahr nach jahrzehntelanger Funktionärstätigkeit dieses Referat abgeben wird.

 

v.l.n.r.: Leib, Fishkin, Willrodt, Krumbke, Schlüter, Hielscher, Franzenburg, Meinke, Freter

 

Endstand:

1. Baden                                 9:1       26,5

2. NRW                                  8:2       22,5

3. Berlin                                 6:4       24,5

4. Niedersachsen                    6:4       23,5

5. Württemberg                      6:4       23,0

6. Thüringen                           5:5       23,0

7. Hessen                                5:5       19,0

8. Sachsen-Anhalt                  5:5       18,5

9. Rheinland-Pfalz                 4:6       21,5

10. Schleswig-Holstein          4:6       20,5

11. Bayern                              2:8       17,5

 

Weitere Infos zum Turnier findet man im Internet unter www.schachfreunde-braunfels.de.

 

Britta Leib

Gelesen 1091 mal Letzte Änderung am Samstag, 23 Oktober 2010 15:56