Hier nun der Bericht von der gemeinsamen offenen Frauen-LEM der Landesverbände Schleswig-Holstein und Hamburg.
Auf der Homepage des Möllner SV (www.moellnersv-schach.de) findet man weitere Berichte und viele schöne Fotos.
Bereits im September 2009 (!) sprach mich Mike Schlüter, Vorsitzender der Schachsparte der Möllner Sportvereinigung von 1862 e.V. an, sich als Ausrichter für die Frauen-LEM 2012 zu bewerben. Hintergrund war das 150jährige Bestehen des Vereins, das in diesem Jahr gefeiert wird. Und natürlich wollte sich auch die Schachsparte mit entsprechenden Aktivitäten präsentieren. Da es für die Frauen-LEM in der Regel keines Auswahlverfahrens für mehrere Bewerber bedarf, war ich über diese Anfrage erfreut und sagte sofort zu. Im Herbst des letzten Jahres wurde dann in einem Gespräch zwischen dem Hamburger Frauenreferenten Christian Zickelbein und mir die Idee geboren, diese Meisterschaft für Schleswig-Holstein und Hamburg als ein gemeinsames Turnier auszurichten. Haben doch beide Verbände dasselbe Problem, genügend Frauen für ein qualitativ gutes Turnier an die Bretter zu bekommen, erschien uns diese Variante als sehr passend.
Also ging es frühzeitig an die Werbung für dieses Turnier, da es ja als offenes Turnier ausgeschrieben war. Sehr erfreut war ich daher, dass sich ein Großteil der schleswig-holsteinischen Frauenspitze zum Turnier anmeldete, allen voran WIM Luba Kopylov, die seit drei Jahren wieder ihr erstes Einzelturnier spielte. Die Treue hielt uns auch Helene Weinmann aus dem Saarland, die bereits zum zweiten Mal dabei war. Ebenso konnten wir wieder 3 Spielerinnen aus Sachsen begrüßen, die den hohen Norden schätzen gelernt haben. Auch Birgit Wulf aus unserem Nachbarland Mecklenburg-Vorpommern ist keine Unbekannte mehr. Und was war mit Hamburg? Die Vereine, die Frauenmannschaften im Spielbetrieb haben, glänzten fast ausnahmslos (Ausnahme SKJE) durch Abwesenheit. Auch Christian Zickelbein war es nicht vergönnt, die eine oder andere Spielerin zur Teilnahme bewegen zu können. Es waren dann nur 5 Spielerinnen, die aus Hamburg teilnahmen. Nun, ich kann sagen, die daheim Gebliebenen haben etwas verpasst! Insgesamt konnte man das Teilnehmerinnenfeld mit 21 Spielerinnen sowohl quantitativ als auch qualitativ als sehr gut bezeichnen.
Die Gastgeber präsentierten ein hervorragendes Turnier. Das Spiellokal befand sich im Spiegelsaal der Sportanlage, wo ansonsten die Tanzsparte aktiv ist. Bodentiefe Fenster sorgten für ungewöhnlich viel Licht; außerdem war reichlich Platz für noch viele Spielerinnen mehr vorhanden. Der Ausrichter verwöhnte die Spielerinnen mit einem kostenlosen Angebot an Getränken, belegten Brötchen und Kuchen. Mit Wolfgang Krüger und Martin Reinke hatten wir zwei kompetente Schiedsrichter dabei, die gern auch die eine oder andere Partie mit den Spielerinnen analysierten. Zur Eröffnung am Freitagabend gab es Besuch vom Vorstand und Till Eulenspiegel, nach dem die Stadt auch benannt ist. Das gemeinsame Foto aller Teilnehmerinnen mit Till Eulenspiegel erhielt jede Spielerin zur Siegerehrung in eingerahmter Form, eine wunderschöne Erinnerung an das Turnier! Am Samstagabend gab es eine nette Runde im Restaurant, an der fast alle Spielerinnen teilnahmen. Dort wurden neue Bekanntschaften geknüpft und Erinnerungen aus alten Tagen wieder aufgelebt. Doch nun zum Turnier, an dem 21 Spielerinnen teilnahmen. Es war von vornherein klar, dass es eine neue schleswig-holsteinische Titelträgerin geben wird, da die Meisterin des Vorjahres, Inga Marx, nicht angetreten war. Dergleichen galt dies auch für Hamburg.
1. Runde
Das Freilos der 1. Runde entfiel, weil eine Spielerin am Freitagabend noch arbeiten musste. Und es gab auch gleich 2 Überraschungen. Während Birgit Wulf ein achtbares Remis gegen Britta Leib erreichte, konnte Ina Gottschall in klar besserer Stellung nach einem einzügigen Blackout gegen Lisa Zimmermann nur noch dem ganzen Punkt hinterhertrauern.
2. Runde
Auch in der 2. Runde kam Britta Leib nicht über ein Remis gegen Lisa Zimmermann hinaus. Angelika Storjohann hatte sich etwas veropfert, übersah dann aber leider ein Dauerschach. Alle weiteren Ergebnisse waren erwartungsgemäß.
3. Runde
Zur 3. Runde musste leider Carmen Ridder-Möller aus privaten Gründen aussteigen, so dass das Feld wieder geradzahlig war. Anna-Blume Giede gewann ein schwieriges Endspiel gegen Birgit Wulf. Auch in dieser Runde gab es keine größeren Überraschungen.
4. Runde
Nun kam es zum Duell zwischen Katrin Dämering und Luba Kopylov. Beide hatten bisher als einzige alle 3 Partien gewonnen. Katrin gewann im Endspiel einen Bauern, der ihr den Sieg sichern sollte, aber sie spielte dann etwas ungenau und verlor sogar noch.
5. Runde
In der letzten Runde sicherten sich dann die Favoritinnen der einzelnen Partien ihren Sieg. Am 1. Brett gab es erwartungsgemäß ein Remis, das Luba den Gesamtsieg sicherte. In einem echten Hamburger Endspiel gewann Lisa Zimmermann gegen Relana Sabban und damit den Hamburger Meistertitel. Herzlichen Glückwunsch an die beiden Siegerinnen!
Bei der Siegerehrung waren die wunderschönen Kristallpokale ein absolutes Highlight. In sie war das Schleswig-Holsteinische bzw. Hamburger Wappen eingraviert. Neben den Hauptpreisen, die sich aus dem Startgeld ergaben, erhielten auch alle anderen Spielerinnen einen Sachpreis. Hier sei an dieser Stelle ein herzlicher Dank an die Schachzeitung gerichtet, die das Turnier kräftig unterstützt hat. Ebenso spendierte der Bezirk Süd einen prall gefüllten Präsentkorb für die beste Spielerin des Bezirks.
Jugendpreis: Anna-Blume Giede
Beste DWZ U 7500: Helene Weinmann
Beste DWZ U 1300:
Beste Spielerin des Bezirks Süd: Anke Freter
Endstand nach der 5. Runde
Rang Teilnehmer TWZ Verein/Ort Punkte Buchh SoBerg
1. Kopylov,Luba IM 2171 SK Doppelbauer Kiel 4.5 16.5 14.75
2. Dämering,Katrin FM 2020 SC Leipzig-Lindenau 4.0 16.5 12.00
3. Frübing,Simone 1826 TuS Coswig 1920 4.0 14.0 10.00
4. Freter,Anke 1900 SK Norderstedt von 1975 3.5 14.5 8.25
5. Hielscher,Ursula 1897 SK Doppelbauer Kiel 3.5 13.5 7.75
6. Benzen,Marthe 1905 SK Doppelbauer Kiel 3.0 15.0 6.50
7. Weinmann,Helene 1681 SV Schwalbach 3.0 12.0 6.00
8. Gottschall,Ina 1721 USV TU Dresden 3.0 9.5 4.50
9. Krupp,Katja 1657 SV Holstein Quickborn 2.5 15.5 5.75
10. Leib,Britta 1949 SC Agon Neumünster 2.5 14.5 6.75
11. Schlüter,Sabrina 1821 SK Doppelbauer Kiel 2.5 13.0 5.25
11. Zimmermann,Lisa 890 Bille SC von 1924 e.V. 2.5 13.0 5.25
13. Coriand,Helma 1491 Betriebssport Gruner&Jahr 2.0 13.5 3.00
14. Herrmann,Sabine 973 Mümmelmannsberger SV 2.0 11.5 2.50
15. Giede,Anna-Blume 1228 TuRa Harksheide 2.0 11.5 2.00
16. Brenner,Jytte 1001 SV Bargteheide 2.0 10.5 1.50
17. Wulf,Birgit 1373 Post SV Ludwigslust von 1950 1.5 10.0 1.75
18. Ridder-Möller,Carmen Barmstedter MTV 1.0 12.0 1.50
19. Sabban,Relana 1227 SK Johanneum Eppendorf 1.0 12.0 1.00
20. Storjohann,Angelika 920 SV Brokdorf von 1984 e. V. 1.0 8.0 0.50
21. Heerwaldt,Sarah SK Johanneum Eppendorf 0.0 9.5 0.00
Britta Leib