Bericht von Volker Brandt

 

1. Brokdorfer Elbdeich Pokal 2011 im Schach ist beendet – Woran erkennt man die erfahrene Schachmutter? – Und was war die am meisten gestellte Frage der Zuschauer? - Längste Partie dauerte 99 Züge, die kürzeste 5 Züge

Am verlängerten Wochenende vom 1. bis zum 3. Oktober trafen sich insgesamt 34 Schachspieler und Schachspielerinnen in der Sporthalle von Brokdorf, um zum ersten Mal in sieben Spielrunden den 1. Brokdorfer Elbdeich Pokal im Schach auszuspielen. Besonders erfreulich war der rege Zuschauerbesuch. Bürgermeister und Vertreter der Gemeinde Brokdorf, Vorstandsmitglieder des SV Brokdorf, einfach Neugierige, die zum ersten Mal ein Schachturnier sahen, und Angehörige der Spieler. Da ja bei Schachturnieren eine große Ruhe herrschen sollte, erkennt man die erfahrene zuschauende Schachmutter daran, dass die Klackerschuhe vor dem Turniersaal ausgezogen und die leisen Socken angezogen werden. Und was war die am meisten gestellte Frage der Zuschauer und Zuschauerinnen? Ja, Zuschauerrinnen, denn die meisten Besucher waren weiblich, also was war nun die am meisten gestellten Frage? Die am meisten gestellte Frage war: „Die Spieler dürfen aufstehen? Ich dachte immer, dass wäre verboten?
Ja, natürlich dürfen die Spieler aufstehen. Die Spieler müssen ja auch mal menschlichen Bedürfnissen nachkommen, mal die Gelenke strecken, mal schauen, was die direkte Konkurrenz so macht. Also, wenn bisher jemand vom Schach beim SV Brokdorf deswegen abgehalten wurde, weil er dachte, dass es verboten sei, während der Partie aufzustehen, es ist nicht verboten!! Übrigens konnten auch zwei Zuschauerinnen überredet werden, doch mal zum Spielabend der Schachsparte des SV Brokdorf zu kommen. Jugendliche treffen sich von 17:00 Uhr bis 19:00 Uhr, Erwachsenen ab 19:30 Uhr immer freitags im Haus der Vereine. Nun zu den harten Fakten: Gesamtsieger wurde Björn Behrend (SC Hohenlockstedt) mit 6,0 Punkten vor Sebastian Heinrich (SC Uetersen) mit 5,5 Punkten. Dieser lag nur einen halben Punkt in der verbesserten Feinwertung vor dem drittplatzierten Tobias Dittmann (Stader SV) mit ebenfalls 5,5 Punkten aus sieben Partien. Bester Jugendlicher wurde Finn Lukas Winkler (SC Uetersen)
mit 5,0 Punkten. Die beste Dame, Katrin Biehl (SV Holstein Quickborn), belegte in der Gesamtwertung den 15 Platz mit 3,5 Punkten aus sieben Partien. Sie bekam den Ehrenpreis des Amtes Wilstermarsch. Aber auch andere Spieler konnten sich über Pokale freuen: So die beiden Spieler mit der längsten Partie, welche 99 Züge dauerte: Thies Tiedemann (SV Brokdorf) und Sören Priemer (SC Agon Neumünster). Für alle Leser, die diese Leistung nicht so recht einordnen können. Beim 1. Brokdorfer Elbdeich Pokal im Schach hatte man insgesamt nur 90 Minuten für die gesamte Partie Zeit. Dies bedeutet im vorgenannten Fall, dass beide Spieler im Durchschnitt alle 54 Sekunden über einen Zug nachgedacht, diesen analysiert, danach eine Entscheidung über den Antwortzug getroffen und diesen dann gezogen haben. Das Schach ein Sport der Extreme ist, zeigt die andere Seite dieser Medaille. Denn der Spieler mit der kürzesten Partie, welche er nach 5 Zügen mit Matt beendete, Robert Priemer (SC Agon Neumünster), kam bereits 3 Minuten nach Beginn der Spielrunde an den Turnierleitertisch und gab die Partieformulare ab. Zu nennen ist auch der mit 9 Jahren jüngste Teilnehmer: Junes Amani (SC Hohenlockstedt). Näheres zum Schach beim SV Brokdorf gibt es auch unter www.svbrokdorf.de oder unter 04829/9027985.

 

 

 

1. Brokdorfer Elbdeich Pokal