Samstag, 19 Januar 2008 13:56

Bericht zum Dähne-Pokal 2007 online

geschrieben von

Dähnepokal-Finale
(Britta Leib)


Wolfgang Krüger vom Schwarzenbeker SK ist der neue Dähnepokal-Sieger. Herzlichen Glückwunsch
an Wolfgang auch noch einmal von dieser Stelle aus. Doch bevor ich unsere Partie kommentiere,
möchte ich noch ein paar Anmerkungen zu diesem Turnier machen.
Der Dähnepokal ist ein Wettbewerb, dem neben der LEM die höchste Bedeutung bei den
Einzelwettkämpfen zukommt. In unserem Landesverband wird er aber m.E. seit Jahren mehr oder
weniger stiefmütterlich behandelt. Nur 54 Spieler starteten im letzten Jahr in diesen Wettbewerb.
Wolfgang meinte zwar, dass es schon viel schlechtere Jahre gegeben hat, aber das kann auch nicht
zufrieden stimmen. Ein Blick zu unseren Nachbarn nach Hamburg zeigt, dass dort im letzten Jahr 228
(ZWEIHUNDERTACHTUNDZWANZIG) Spieler am Dähnepokal teilnahmen. Wahnsinn! Und Hamburg
hat noch ein paar hundert Mitglieder weniger als SH. Diese Zahlen kann man dann nicht nur auf die
langen Fahrtwege in SH schieben. Der Austragungsmodus scheint überholungsbedürftig zu sein. Viel
zu viele Freilose (nur 2 in Runde 1, aber dafür 8 in den Runden 2 bis 4), das ist einfach zu viel. Es
wird zu wenig Werbung gemacht. Die Ausschreibung ist mangelhaft (welche
Qualifikationsmöglichkeiten gibt es, gibt es Preise, wer darf teilnehmen). Zugegebenermaßen habe
auch ich, obwohl ich schon mehrmals am Dähnepokal teilgenommen habe, erst 2006 davon erfahren,
dass sich (gemäß Turnierordnung des SVSH) die beiden Finalisten für die Meister- bzw.
Vormeisterklasse qualifizieren. Aber wer von den vielen Spielern im Land weiß schon wirklich davon?
Ich habe schon 2006 in meiner Funktion als Frauenreferentin mächtig rumgemault, als alle 4
Erstrundentermine auf Frauentermine fielen. Zumindest dieser Punkt hat sich in dieser Saison
gebessert. Warum nehmen aus den großen Vereinen nur so wenig SpielerInnen teil (LSV:4,
KSG/Meerbauer und Doppelbauer: je 1)? Ein Blick zu anderen Verbänden bzw. die Kommunikation zu
anderen Landesturnierleitern kann doch nicht so schwierig sein.
Wie man also sieht, schafft es auch mal ein Underdog wie ich mit Kampfgeist und ein bisschen Glück
bis ins Finale. Da mein Verein auch unter den Ausrichtern der ersten beiden Runden und mit einigen
Spielern dabei war, gelang mir das “Kunststück“, alle 5 Partien im heimischen Spiellokal auszutragen,
was sicher auch ein wenig zum Erfolg beitrug.


Der Weg der beiden Finalisten bis zum Endspiel:

Runde Wolfgang Krüger
Britta Leib
1 Friedrich Fiedler
(Möllner SV)
1:0 Matthias Behrendt
(SC Agon Neumünster)
0:1
2 Jürgen Scharnweber
(Möllner SV)
1:0 Freilos
3 Freilos IM Michael Kopylov
(SK Norderstedt)
½:½, Blitz 2:1
4 Jörg Harm
(SC Agon Neumünster)
+/- Frank Hagenstein
(SC Agon Neumünster)
1:0
5 IM Sergej Salov
(Lübecker SV)
0:1 Andreas Hansen
(Schleswiger SV)
0:


Wolfgang und ich gewannen also beide gegen jeweils einen der IM’s und gelangen so “verdient“ ins
Finale. Ich versuchte, einen soliden Eröffnungsaufbau hinzubekommen, ohne in gut vorbereitete
Varianten zu laufen. Das gelang mir aber weniger.

 

{pgn}[Event "Dähnepokal 2007"] [Site ""] [Date "11.01.2008"] [Round "6"] [White "Krüger,Wolfgang"] [Black "Leib,Britta"] [Result "0,5-0,5"] [WhiteElo ""] [BlackElo ""] [EventDate "11.01.2008"] 1. Nf3 Nf6 2. g3 d5 3. Bg2 Nbd7 4. d4 c5 5. O-O cxd4 6. Qxd4 e6 7. c4 Bc5 8. Qh4 Qb6 {Der Zug sieht besser aus, als er ist.} 9. Nc3 {konsequent gegen den Läufer und die Dame!} Be7 {Das ist schon der entscheidende Fehler. Schwarz muss hier den Bc4 schlagen und erst dann Be7 ziehen. In der Abwicklung bleibt der d-Bauer als isolierter Bauer übrig und geht verloren.} 10. cxd5 exd5 (10...Nf6xd5 11. Nc3xd5 e6xd5) 11. Qd4 {Möglich war auch 11. Qg5 d4 12. Nd5 Nf6xd5 13. Qg5xd5 Be7-f6 14. Bc1–g5 ±} Qb6xd4 {11...Be7-c5 12. Qd4-d3 und der Bauer geht verloren} 12. Nxd4 Nb6 13. Ndb5 O-O {13...Be7-d8 diesen Zug hatte ich gar nicht in Erwägung gezogen 14. Nb5-d6+ Ke8-e7 15. Bc1–f4 Weiß steht schon klar besser, die schwarzen Figuren haben kein Zusammenspiel.} 14. Nc7 Rb8 15. N7xd5 {15. Bc1–f4! Diesen Zug hatte ich gesehen und wollte mit 15....Nh5 gegenhalten. Aber 15...Nf6-h5 16. Nc7xd5 Nh5xf4 17. Nd5xe7+ schlecht gerechnet, denn ich verliere in dieser Variante glatt eine Figur. Nach 15....Be6 16. Bxe6 fxe6 17. Bxb8 gewinnt weiß zumindest eine Qualität} Nfxd5 16. Nxd5 Nxd5 17. Bxd5 Rd8 18. Bf4 Bd6 19. Bxd6 Rxd6 20. Rfd1 Kf8 21. Rac1 Rd7 {Sieht sehr verkrampft aus, aber ich wollte weiß nicht auf der 7. Reihe einsteigen lassen. Etwas zäher ist vielleicht 21...Bc8-g4 22. f2-f3 Rb8-d8 23. Bd5-b3 Rd6xd1+ 24. Rc1xd1 Rd8xd1+ 25. Bb3xd1 Bg4-e6 26. a2-a3} 22. Bb3 Rxd1+ 23. Rxd1 Ke7 24. f3 f6 {24...Bc8-d7? 25. Bb3xf7 Bd7-a4 26. Rd1–d4} 25. Rd4 Bd7 26. Bc2 h6 27. h4 Be6 28. a4 {28. a3... ist solider. Weiß steht natürlich immer noch besser, aber er sollte am Königsflügel den Mehrbauern und seinen König in Bewegung setzen.} b6 29. Kf2 Rc8 30. Bd3 Rc5 31. b4 Rc3 32. a5 bxa5 33. bxa5 Ra3 34. a6 Bc8 35. Rc4 (35. Rb4 Kd6 36. Rb2 Bxa6 37. Bxa6 Rxa6 38. Rb7 g5 39. Rh7) Kd8 36. Rb4 Kc7 37. h5?! {Das wird ein Schwachpunkt.} Ra5 38. Rc4+ Kd8 39. Rd4+ Ke7 1/2-1/2{end-pgn}

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