Freitag, 22 Juli 2011 17:08

Bericht von der Deutschen Schach-Pokalmeisterschaft (Dähne-Pokal)

geschrieben von

Deutsche Pokaleinzelmeisterschaft

(von Britta Leib)

Da die beiden letzten Dähnepokal-Finalisten, Arne Jochens und Giso Jahncke, aus beruflichen Gründen nicht am diesjährigen Finale der deutschen Pokalmeisterschaft (Dähnepokal) teilnehmen konnten, wurde diese “Ehre“ den beiden anderen Halbfinalisten, André Blöß und mir zuteil.

 

Das Turnier fand Ende Juni wie auch zuvor in den letzten Jahren im Rahmen des Ramada-Cup-Finales (Deutsche Amateur-Schachmeisterschaft) in Magdeburg statt. Wie man allerdings schnell bemerkte, war von dem “Rahmen“ nicht sehr viel zu merken. Außer dass die Spiele im selben Raum wie die des Ramada-Cups ausgetragen wurden, konnte man als Zuschauer kaum erahnen, dass zwei verschiedene Turniere am selben Ort ausgetragen wurden. Während für den Ramada-Cup außen am und innen im Hotel viel Werbung gemacht wurde, konnte man nur mit Insiderwissen (z.B. Sichtung der “richtigen“ Stellwand mit den Turnierinformationen) vermuten, dass das Finale der deutschen Pokalmeisterschaft auch an diesem Ort stattfand. Dass die 15€-Verzehrgutschein-Nummer des Ramada-Cups auf die Pokaleinzelmeisterschaft übertragen wurde, war auch etwas befremdlich. Allerdings waren die Preise für Getränke und kleine Speisen wesentlich moderater als ich es noch vor 3 Jahren am selben Ort erlebte. Insgesamt waren die Turnierbedingungen aber sehr gut.

 

Das Finale der deutschen Pokalmeisterschaft wird mit 32 SpielerInnen im K.O.-System ausgetragen. Leider waren nur 31 SpielerInnen erschienen, so dass es in jeder Runde ein Freilos gab. Für André sah es durchaus chancenreich aus, nicht nur die 1. Runde erfolgreich zu bestehen. Für mich dagegen ging es mehr ums Überleben, da ich mit Abstand die schlechteste DWZ aufzuweisen hatte. Mit 10 Titelträgern war das Turnier sehr gut besetzt. In der 1. Runde bekam André einen gleichwertigen Gegner zugelost (C. Schirrmacher aus Berlin), während ich mich mit dem bekannten Schach-Journalisten FM Hartmutz Metz aus Baden duellieren musste. Beide Partien endeten remis, so dass wir genauso wie die Spieler 6 weiterer Begegnungen die Entscheidung im Blitzduell treffen mussten. Während André dieses Blitzen recht locker mit 2:0 gewann, verlor ich mit demselben Ergebnis, hatte aber durchaus Chancen, die ich leider nicht genutzt hatte. In der 2. Runde verlor André seine Partie. Ich spielte erneut remis. Wenn man im Pokal ausgeschieden ist, dann ist die Luft natürlich irgendwie raus. Durch den besonderen Turniermodus bekommt man aber trotzdem 5 Partien zugesichert. In den Runden 3-5 kamen bei André noch 2 halbe und bei mir ein ganzer Punkt hinzu. Für mich war es somit ein gutes Turnier mit 32 gewonnenen DWZ-Punkten, André war sicherlich nicht so zufrieden.

 

Das Turnier entwickelte sich wie erwartet zu einem Zweikampf zwischen den beiden stärksten Spielern, IM Hagen Poetsch (Hessen) und FM Jens Kotainy (NRW). Letzterer war gerade Vizemeister der U18 geworden. Während Kotainy mit 4 aus 4 förmlich ins Finale wanderte, musste Poetsch immerhin 3mal in die Blitz-Verlängerung. Das Endspiel gewann Kotainy.

 

Die Siegerehrung fand am Samstagabend im Rahmen einer Mischung aus Show, Abendessen und Ehrungen statt. Die Länge dieser Veranstaltung (ich glaube, es waren mindestens 4 Stunden) zeigt, dass es an einigen Stellen (diverse Ehrungen und Laudationes) sicherlich etwas kürzer gehandhabt werden könnte. Alles in allem war es eine gelungene Veranstaltung.

Gelesen 1447 mal Letzte Änderung am Freitag, 22 Juli 2011 21:19